Gegenwind und Motivationstief

Um 6:45 Uhr reißt uns der Wecker aus dem Schlaf. Unsere Herberge bietet ein einfaches Frühstück an, das wir gerne annehmen. Am Abend zuvor haben wir die Bekanntschaft mit einem französischen Radreisenden gemacht, der uns noch ein paar Tipps gibt.


Schon als wir starten nieselt es und wir fahren eine langweilige, kerzengerade und stark befahrene Bundesstraße entlang. Bis zur Mittagspause ändert sich daran wenig. Wir suchen ein warmes Plätzchen zum vespern und wollen eigentlich im Rathaus unser Essen auspacken. Doch ist es dort nicht gestattet. Wenigstens können wir unser Radtourschild für Spanien stempeln lassen. In einer Cafeteria werden wir schließlich fündig und bekommen Tapas und Schokolade geschenkt.


Als wir weiterfahren, kommt Rückenwind auf und wir freuen uns zunächst über die Unterstützung. Doch zieht ein Gewitter auf und es beginnt zu hageln. Ein paar Kilometer weiter müssen wir unsere Fahrtrichtung ändern und haben starken Gegenwind. Wir kommen kaum die Anhöhen hoch und kämpfen uns Stück für Stück voran. Völlig fertig und kalt erreichen wir eine kleine Ortschaft. Leider sagt man uns, dass es hier keine Übernachtungsmöglichkeit gebe und wir müssen nochmal 8 Kilometer auf uns nehmen. Dort angekommen, beziehen wir eine Herberge und kochen zu Abend. Wir sind mit unseren Kräften am Ende und auch die Wettervorhersage motiviert nicht gerade. Da hilft auch der Blick auf den Tacho nicht, der 100km für diesen Tag anzeigt.


Mit etwas mehr Zuversicht starten wir am Morgen Richtung Valladolid, wo wir einkaufen und einen Ort zum frühstücken suchen. Die Suche gestaltet sich als schwierig, doch schließlich werden wir fündig in einer "Innovationsagentur". Gerade fertig mit frühstücken, kommt der Chef des Unternehmens auf uns zu. Es stellt sich heraus, dass er längere Zeit in Deutschland gelebt hat und wir unterhalten uns kurz. Als wir das Gebäude verlassen, kommt eine Frau auf uns zu und fragt uns, ob wir aus Deutschland sind. Sie ist Lehrerin und gibt uns Tipps für die Weiterreise, bevor sie in einen Bus winkender Schüler einsteigt. 


An einem Kanal entlang fahren wir den restlichen Tag gegen den Wind an, der uns bis auf 8 Stundenkilometer herunterbremst (in der Ebene!). Gegen 16 Uhr machen wir in einem Café halt und beschließen, eine Unterkunft zu suchen, denn mit unseren Kräften sind wir ziemlich am Ende. Schlussendlich finden wir ein Restaurant mit ein paar Zimmern. Dort dürfen wir sogar in der Küche kochen und können unsere Tortillas im Restaurant verspeisen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Cons (Mittwoch, 21 März 2018 01:59)

    Keine Gnade für die Wade!
    Ihr packt das!

  • #2

    Ralf (Mittwoch, 21 März 2018 19:59)

    Hallo Ihr zwei Verrückten,
    habe gerade mal den Ort Valladolid in weather.com eingegeben. Die Temperaturen sind ähnlich wie bei uns. Am Donnerstag soll es laut der App in dieser Gegend nicht regnen. Am Freitag allerdings schon. Also gebt Gas und fahrt zügig in Richtung Norden.

    Ralf