Endlich in Spanien

Nach einer angenehmen Nacht in einem weichen Bett packen wir, schießen noch schnell ein Abschiedsfoto und machen uns auf Richtung Spanien. Der Weg führt uns auf einer einsamen Bergstraße vorbei an Olivenbäumen durch das sonnige Portugal. Mittag machen wir in einem kleinen Örtchen, wo urplötzlich ein Schäfer mit seiner Herde am Kirchplatz vorbeizieht. Wir schlängeln uns durch die hügelige Landschaft bis wir gegen Abend eine Staustufe erreichen, die als Grenzübergang nach Spanien dient. Auf spanischem Boden kämpfen wir uns im Halbdunkeln bergauf nach Fermoselle, wo wir in einem Hostal ein Zimmer finden. Die Unterkunft wird von einem älteren Ehepaar geführt, die uns auch in ihrer Küche kochen lassen. Am Abend müssen wir unsere Bremsen nachstellen und andere Kleinigkeiten am Fahrrad erledigen. 

Da wir deshalb erst spät ins Bett kommen, steigen wir erst um 12:00 Uhr auf die Räder. Glücklicherweise haben wir nur knapp 500 Höhenmeter vor uns und auch das Wetter spielt mit. So kommen endlich auch die Wäschehalterung und das Solarpanel zum Einsatz. Vorbei an vielen Schafen, Stierkampfarenen und Störchen fahren wir mit Genesis, bis uns die Polizei anhält. Was kommt jetzt? Wir werden auf Spanisch aufgefordert Warnwesten anzuziehen und müssen am Straßenrand warten. Es kommen immer mehr Polizeiwagen und Motorräder, gefolgt von einem Schwall Rennradfahrer. Hintendran fahren etliche Begleitfahrzeuge, dann ist der Spuk vorbei. Etwas überrascht, aber umso glücklich treten wir wieder in die Pedale und erreichen schließlich die Provinzhauptstadt Zamora. Passanten vermitteln uns auf Spanisch, dass hier der Jakobsweg verläuft und wir in einer Herberge schlafen können. Nachts soll es nämlich wieder an die Nullgradgrenze gehen. Wir folgen der Beschilderung und halten nach kurzer Prozedur zwei Stempelpässe für den Jakobsweg in der Hand. Dann betreiben wir noch ein bisschen Sightseeing in der Stadt und kochen uns Abendessen. Da um 22:00 Uhr hier zu gemacht wird, gehen wir jetzt ins Bett.